Pressemitteilungen

16. August 2021

Umweltministerin Thekla Walker: „Modellregionen zeigen
die Potenziale von grünem Wasserstoff konkret auf und machen
den Energieträger erlebbar“

Das Umweltministerium hat gemeinsam mit einer Fachjury entschieden, welche Modellregionen im
Rahmen des EFRE-Programms „Modellregion Grüner Wasserstoff“ einen Antrag auf Förderung stellen
dürfen. Insgesamt stehen bis zu 47 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale
einer Wasserstoffwirtschaft zu fördern. Zudem werden die beiden ausgewählten Modellregionen
wissenschaftlich begleitet.

„Als Landesregierung setzen wir uns für einen ehrgeizigen Klimaschutz ein. Um dieses Ziel zu erreichen,
müssen wir aus der Nutzung fossiler Energieträger aussteigen. Das bedeutet aber auch, dass wir in eine
neue regenerative Energiewelt einsteigen müssen. Grüner Wasserstoff kann hierbei zu einem der
Schlüssel-Energieträger werden“, sagte Umweltministerin Thekla Walker heute (16.08.) in Stuttgart. In
den Modellregionen können nun die Potenziale von grünem Wasserstoff in Baden-Württemberg konkret
aufgezeigt werden. Insgesamt neun Projektskizzen habe das Umweltministerium auf seinen EFREFörderaufruf erhalten. Durchgesetzt haben sich die Konsortien der Projektskizzen „Hy-FIVE“, die die
Stadt Ulm, der Landkreis Reutlingen und der Alb-Donau-Kreis eingereicht haben, sowie „H2 GeNeSiS“,
die durch die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart koordiniert wird. „Die beiden Modellregionen haben
die Fachjury überzeugt und können nun einen Vollantrag stellen“, freute sich die Umweltministerin für
die beiden Modellregionen. Die wissenschaftliche Begleitung übernehme das Konsortium „H2
Companion“ unter Konsortialführung des Fraunhofer IAO.

HyFiVE – Wasserstoffwirtschaft im ländlichen und städtischen Raum

Die Modellregion „HyFiVE“ umfasst die Region Mittlere Alb-Donau mit den Landkreisen Reutlingen, AlbDonau-Kreis und die Stadt Ulm sowie die angrenzenden Landkreise Ostalbkreis, mit der Stadt
Schwäbisch Gmünd, Heidenheim und Tübingen. Als Antragssteller tritt die Stadt Ulm gemeinsam mit
dem Landkreis Reutlingen und dem Alb-Donau-Kreis auf. In dieser Modellregion soll die
Wasserstoffwirtschaft sowohl im ländlichen als auch im städtischen Raum erprobt werden. Dabei
konzentrieren sich die Aktivitäten um vier Leuchtturmprojekte, die die gesamte WasserstoffWertschöpfungskette von unterschiedlichen Arten von Elektrolyseuren zur Wasserstofferzeugung bis hin
zur Nutzung von Wasserstoff in Industrie, Verkehr und Quartierslösungen abbildet.

GeNeSiS – Wasserstoffpipeline entlang des Neckars

Die geplante Modellregion „GeNeSiS“ in der Region Stuttgart setzt auf ein ausgedehntes Verteilernetz –
dem sogenannten „H2-Marktplatz“. Herzstück soll eine reine Wasserstoff-Pipeline entlang des Neckars
werden. Dabei reihen sich Erzeuger und Anwender perlenkettenartig entlang dieses linearen
Pipelinenetzes auf. Das stark industriell geprägte Gebiet bietet vielerlei Möglichkeiten für die Anwendung
von Wasserstoff zum Beispiel für Quartiere, industrienahe Unternehmen und die Mobilität.

Wissenschaftliche Begleitung durch H2 Companion

Die Begleitforschung „H2 Companion“ unterstützt die beiden Modellregionen unter anderem bei der
Definition von langfristigen Entwicklungsszenarien und ökonomisch wie ökologisch nachhaltigen
Geschäftsmodellen sowie mit und bei der Bilanzierung von CO2-Einsparungen. Zudem sollen
wirkungsvolle Konzepte für Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit mitentwickelt werden. Die
Begleitforschung wird sich auch explizit eigenen Forschungsfragen widmen, die über die Modellregionen
hinausgehen. So sollen unter anderem potenzielle Wasserstoffwertschöpfungs- und Lieferketten
bezüglich ihrer Wirkung für die Region analysiert werden.

Ergänzende Informationen

Mit dem EFRE-Förderprogramm ‚Modellregion Grüner Wasserstoff‘ unterstützt das Umweltministerium
den Aufbau von zwei Modellregionen, die „grünen“ Wasserstoff erzeugen und vor Ort in verschiedenen
Anwendungen einsetzen. Dabei sollen die Modellregionen in Demonstrationsprojekten die wirtschaftliche
Umsetzung einer Wasserstoffwirtschaft in der Realität erproben und helfen, die gesellschaftliche
Akzeptanz für Wasserstoff als Energieträger zu erhöhen. Langfristig sollen sich die Modellregionen
wirtschaftlich tragen, damit sie auch nach Abschluss der Projektlaufzeit weiterbestehen können.
Darüber hinaus werden die Modellregionen im Rahmen eines Forschungsprojekts anhand
übergeordneter technischer, gesellschaftlicher, sozioökonomischer sowie ökologischer und
wirtschaftlicher Fragestellungen wissenschaftlich begleitet. Die von der Fachjury ausgewählten
Vorhaben können nun einen Antrag auf Förderung bei der Landeskreditbank (L-Bank) einreichen.
Geplante Laufzeit der Projekte ist von 2022 bis 2027. Es stehen Fördermittel in Höhe von bis zu 27
Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und weitere Landesmittel
in Höhe von bis zu 20 Millionen Euro zur Verfügung.

Weitere Informationen zur neuen EFRE-Förderperiode 2021-2027.

6. Mai 2021

Umweltminister Franz Untersteller: „Mit dem neuen
Förderprogramm unterstützen wir Unternehmen im Land
dabei, Material und Energie effizient einzusetzen, um so Umwelt und Klima zu schützen“

„Der Klimawandel und die Begrenztheit der natürlichen Ressourcen sind zwei der größten ökologischen
Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. Schon jetzt ist klar: um diese meistern zu können,
werden sich alle Teile der Gesellschaft anstrengen müssen“, sagte Umweltminister Franz Untersteller
heute (06.05.) in Stuttgart. Das beziehe auch die Unternehmen im Land mit ein, die in Zukunft Material
und Energie noch effizienter und nachhaltiger werden einsetzen müssen. „Die Wirtschaft leistet damit
aber nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, sondern erlangt durch geringere
Kosten und den Einsatz innovativer Technologien auch erhebliche Wettbewerbsvorteile.“ Mit dem neuen
EFRE-Förderprogramm „Ressourceneffizienz in Unternehmen“ will nun das Umweltministerium vor
allem kleine und mittlere Unternehmen auf ihrem Weg zu einem nachhaltigeren Wirtschaften
unterstützen.

Zwölf regionale Kompetenzstellen für Ressourceneffizienz werden ausgeschrieben

Als ersten Baustein des Förderprogramms hat das Umweltministerium gestern die Einrichtung von
zwölf regionalen Kompetenzstellen für Ressourceneffizienz (KEFF+) in Baden-Württemberg
ausgeschrieben. „Die Kompetenzstellen sind unabhängige Anlaufstellen für Unternehmen in der Region,
die neutral und kostenlos über das Thema Ressourceneffizienz informieren. Dabei richtet sich das
Angebot insbesondere an das verarbeitende Gewerbe im Land“, ergänzte der Umweltminister. Um
konkrete Maßnahmen anzustoßen und umzusetzen, informieren die KEFF+ zudem unabhängig über
weitergehende Beratungsmöglichkeiten und Förderprogramme und zeigen Möglichkeiten zur
Kooperation auf. Die Kompetenzstellen für Ressourceneffizienz bauen dabei auf den Erfahrungen aus
dem Netzwerk regionaler Kompetenzstellen Energieeffizienz (KEFF) auf und verfolgen als neuen
Schwerpunkt das Thema Materialeffizienz. Aber auch das Thema Energieeffizienz werden die KEFF+ als
wichtigen Bestandteil der Ressourceneffizienz weiter behandelt werden und dabei allen Unternehmen im
Land unterstützend zur Seite stehen.

Bis 2027 stehen rund 12 Millionen Euro an Fördergeldern bereit

Für den ersten Baustein des Förderprogramms stehen bis zum Jahr 2027 Fördermittel bis zu rund 12
Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus Landesmitteln
zur Verfügung. Ab dem 1. Januar 2022 können die regionalen Kompetenzstellen KEFF+ die Arbeit
aufnehmen. Im Herbst 2022 soll der zweite Förderbaustein folgen, mit dem dann auch vertiefte
Ressourceneffizienzberatungen bei Unternehmen gefördert werden können.

Details zum Förderprogramm

Bewerben können sich juristische Personen des öffentlichen und des privaten Rechts sowie
Personengesellschaften, die selbst Erfahrungen im Bereich der Ressourceneffizienz von Unternehmen
mitbringen. Die Antragstellenden müssen einen Sitz in Baden-Württemberg haben. Der Förderantrag
muss bis zum 30. Juni 2021 bei der L-Bank eingehen. Die Bewilligung der Projekte erfolgt im Jahr 2021.

Weitere Informationen

Förderprogramm Ressourceneffizienz in Unternehmen

21. April 2021

Die 16. Auswahlrunde der Technologie-Förderung „Spitze auf dem Land! Technologieführer für Baden-Württemberg“ ist abgeschlossen. Das Land unterstützt neun hoch innovative Unternehmen im Ländlichen Raum mit rund 3,6 Millionen Euro.

„Baden-Württemberg ist eine der wirtschaftlich stärksten und innovationsfähigsten Regionen in Europa. Sein Ländlicher Raum ist stark in der Fläche – mit zahlreichen hoch innovativen Mittelständlern, die das Potenzial haben, in ihrem Bereich eine führende Position einzunehmen. Ich freue mich, dass in der 16. Auswahlrunde unserer Förderlinie ‚Spitze auf dem Land!‘ neun hervorragende Unternehmen zum Zuge gekommen sind, die jetzt einen Schub für ihre weitere Entwicklung bekommen. Das Land setzt mit insgesamt rund 3,6 Millionen Euro gezielte Impulse für einen attraktiven Ländlichen Raum“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.

„Ganz besonders freue ich mich, dass wir in der aktuellen Auswahlrunde auch zwei Projekte unterstützen können, die mit dem Bau von Raumluftfiltern und der roboterbasierten Automatisierung von Impfstoffabfüllanlagen zur Bewältigung der Corona-Pandemie beitragen“, sagte Minister Hauk.

Schwerpunkt der Förderlinie zukünftig auf Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie

Die Fördermittel stammen aus dem landeseigenen Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Aktuell wird die Förderlinie mit zusätzlichen Geldern der Europäischen Union (EU) aus der Initiative ‚Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas‘ (REACT EU) als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie aufgestockt.

Die Förderlinie ‚Spitze auf dem Land!‘ wird in der EFRE-Förderperiode 2021-2027 fortgesetzt. Im Zeichen des Green Deals liegt der Schwerpunkt der Förderlinie zukünftig auf den Themen Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie.

Neu geförderte Unternehmen

Folgende neun Unternehmen wurden neu in die Förderlinie aufgenommen:

  • Balingen, Zollernalbkreis: Ernst Rehfuss Werkzeugbau GmbH
  • Balingen, Zollernalbkreis: Goldfuß engineering GmbH
  • Blumberg, Schwarzwald-Baar-Kreis: Steuer Bau GmbH
  • Gemmingen, Landkreis Heilbronn: Max Dörr GmbH
  • Heroldstatt, Alb-Donau-Kreis: 1 A Autenrieth Kunststofftechnik GmbH & Co. KG
  • Oberndorf am Neckar, Landkreis Rottweil: Industrie Team Service GmbH
  • Tuttlingen, Landkreis Tuttlingen: RZ Medizintechnik GmbH
  • Untermünkheim, Landkreis Schwäbisch Hall: AFS Airfilter Systems GmbH
  • Zimmern ob Rottweil, Landkreis Rottweil: Blaufaktor GmbH & Co. KG

Die ausgewählten Unternehmen können nun ihre konkreten Förderanträge bei der L-Bank, der Förderbank des Landes, einreichen. Diese nimmt eine abschließende Prüfung vor und bewilligt die Zuschüsse.

Kleine und mittlere Unternehmen mit Potenzial zur Technologieführerschaft

Mit der Förderlinie „Spitze auf dem Land! Technologieführer für Baden-Württemberg“ spricht das Land kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten im Ländlichen Raum an, die das Potenzial zur Technologieführerschaft erkennen lassen, indem sie Innovationsfähigkeit und ausgeprägte Technologiekompetenz aufweisen. Diese Unternehmen sind von besonderer Bedeutung für den Ländlichen Raum, da sie die ausgeglichene Struktur Baden-Württembergs prägen und Kerne für Innovation und Zukunftsfähigkeit sind. Dabei können kleine Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten für ihre Investitionen bis zu 20 Prozent Zuschuss, mittlere Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten bis zu 10 Prozent Zuschuss erhalten. Der maximale Förderbetrag pro Projekt beträgt für gewöhnlich 400.000 Euro. Bei einem deutlich erkennbaren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie kann dieser auf bis zu maximal 500.000 Euro erhöht werden. Bezuschusst werden umfassende Unternehmensinvestitionen in Gebäude, Maschinen und Anlagen zur Entwicklung und wirtschaftlichen Nutzung neuer Dienstleistungen und Produkte, insbesondere in den Bereichen Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft.

Die Antragstellung erfolgt schriftlich durch die Gemeinden in Zusammenarbeit mit den Unternehmen. Die Entscheidung über die Aufnahme in die Förderung erfolgt durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR).

 

Im Bewertungsausschuss sind vertreten: der Gemeindetag Baden-Württemberg, die Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung, das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, Baden-Württemberg Connected e. V., die Executive School of Management, Technology and Law der Universität St. Gallen, die Universität Hohenheim – Fachgebiet für Landwirtschaftliche Betriebslehre, die Landeskreditbank Baden-Württemberg – Förderbank, die Regierungspräsidien Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg und Tübingen sowie das MLR.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Spitze auf dem Land!

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung Baden-Württemberg: REACT-EU – Spitze auf dem Land!

15. April 2021

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: „Mit dem Wettbewerb nutzen wir die geballte Vor-Ort-Kompetenz, um Innovations- und Nachhaltigkeitsprojekte umzusetzen“

Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: „RegioWIN-Projekte haben Vorbildcharakter. Sie stehen für die nachhaltige und digitale Zukunft Baden-Württembergs“

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer: „Die baden-württembergischen Hochschulen sind Impulsgeber und Innovationsmotor für die Regionalentwicklung“

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat heute (14. April) im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung zusammen mit dem Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer 24 Leuchtturmprojekte im Landeswettbewerb „RegioWIN 2030 – Regionale Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Nachhaltigkeit“ prämiert. Der Wettbewerb ist ein zentraler Baustein im Rahmen der Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Baden-Württemberg in der Förderperiode 2021-27. Damit leistet das Land einen Beitrag für ein innovativeres Europa, für intelligenten wirtschaftlichen Wandel – aber auch für ein ökologischeres, CO2-ärmeres Europa.

„In einer global vernetzten Welt kann Innovationsförderung nicht von einzelnen Akteuren alleine und isoliert umgesetzt werden. Mit dem Wettbewerb ‚RegioWIN 2030‘ verzahnen wir die Ebenen EU, Land und Regionen und nutzen die geballte regionale Vor-Ort-Kompetenz, um Innovations- und Nachhaltigkeitsprojekte umzusetzen. Mit den prämierten Projekten treiben wir den Ausbau einer modernen Infrastruktur in den Regionen voran“, sagte Hoffmeister-Kraut. Das Land wolle etwa 80 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) für RegioWIN-Projekte einsetzen und mit Landesmitteln ergänzen, so die Wirtschaftsministerin. „Durch die Leuchtturmprojekte mit ihrer strategischen Einbindung in die regionalen Entwicklungskonzepte erwarten wir eine deutliche und nachhaltige Schubwirkung für die innovative und ökologische Entwicklung in den Wettbewerbsregionen.“

Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: „RegioWIN-Projekte haben Vorbildcharakter. Das Spektrum dieser Projekte ist so unterschiedlich wie die Struktur und Ausgangsbedingungen der Wettbewerbsregionen in Baden-Württemberg. Sie stehen für eine nachhaltige, digitale und erfolgreiche Zukunft unseres Landes“ Die Leuchtturmprojekte adressieren Themen wie Künstliche Intelligenz, biointelligente Wasserstoff-Kreislaufwirtschaft, Holzbau, Produktionstechnik im Weinbau, industrielle Bioökonomie, Upcycling, Data-Science und reichen von innovativen clusterorientierten Hubs mit Transfer- und Kooperations- oder Enableroptionen über nachhaltige und zugleich bürgerbasierte Mobilitäts- und Logistikkonzepte bis hin zu klugen, visionären Vernetzungslösungen und Plattformen zur Weiterentwicklung der regionalen Innovationsstrukturen.

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer: „Wirtschaft, Wissenschaft, Kommunen und Zivilgesellschaft: Die intensive strategische Vernetzung der Akteure in den elf RegioWIN-Regionen ist der entscheidende Schlüssel, um globale Herausforderungen wie den Klimawandel oder die Transformation der Wirtschaft zu meistern. In sämtlichen regionalen Entwicklungskonzepten und an nahezu allen 24 prämierten Leuchtturmprojekten sind Hochschulen des Landes als Impulsgeber und Innovationsmotor für die Regionalentwicklung beteiligt. Die große Vielfalt, die Qualität und die dezentrale Verortung unserer Hochschulen garantieren wissenschaftsbasierte Erkenntnisse in der Fläche. Erst in der engen Kooperation mit den Partnern gelingt es, Forschungsergebnisse in innovative Produkte, Prozesse und Dienstleistungen zu übersetzen und damit die Region gemeinsam voranzubringen.“

Weitere Informationen:

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau hat in Kooperation mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz den Wettbewerb „Regionale Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Nachhaltigkeit – RegioWIN 2030“ für die Förderphase 2021-2027 des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union aufgelegt, um im Rahmen eines Bottom-up-Prozesses die regionale Vor-Ort-Kompetenz optimal zu nutzen.

„RegioWIN 2030“ zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit in den Regionen durch Innovation und Nachhaltigkeit zu verbessern und damit zu einer zukunftsfähigen Regionalentwicklung beizutragen. Regionen, Landkreise, Städte und Gemeinden wurden von Februar bis Dezember 2020 aufgefordert, entsprechende Wettbewerbsregionen zu formieren und zusammen mit Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, der Gesellschaft und Verwaltung Stärken und Schwächen ihrer Wettbewerbsregion in eine Strategie zu überführen.

Mit der Prämierung der Leuchtturmprojekte eröffnet sich den teilnehmenden Regionen nicht nur die Möglichkeit, einen Antrag auf Förderung aus dem EFRE im Rahmen des Operationellen Programms 2021-2027 für Baden-Württemberg zu stellen. Ergänzend kommt eine Förderung aus Landesmitteln hinzu.

Die elf Konzepte der Wettbewerbsregionen beinhalten 110 strategische Projekte. 38 davon wurden für eine Förderung im Rahmen des EFRE als sogenannte Leuchtturmprojekte eingereicht. 72 Projekte sind sogenannte Schlüsselprojekte, die unabhängig von einer EFRE-Förderung von den Regionen für die Umsetzung ihres jeweiligen Regionalen Entwicklungskonzeptes vorgesehen sind. Bei der Erarbeitung der Wettbewerbsunterlagen war – trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie – eine beachtliche öffentliche Beteiligungsbreite festzustellen. 4.407 Akteure aus Kommunen, Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Kammern, aber auch Gleichstellungsbeauftragte, Vertreterinnen und Vertreter des Natur- und Umweltschutzes, Sozialpartner und Bürger waren eingebunden.

Eine unabhängige Jury mit Vertretern aus den Kommunen, den Regionen, der Regionalwissenschaft, der Wirtschaft, der Gewerkschaften, der Hochschulen und der Querschnittsziele Umwelt und Gleichstellung bewertete im März 2021 die Regionalen Entwicklungskonzepte und wählte die jetzt prämierten Leuchtturmprojekte aus.

 

Die Liste der prämierten Projekte finden Sie in der Anlage.

Weitere Informationen: https://2021-27.efre-bw.de/

19. März 2021

Bis zu 35 Millionen Euro stehen für die J„Mit unserem EFRE-Förderprogramm ‚Modellregion Grüner Wasserstoff‘ unterstützen wir mit bis zu 35

„Mit unserem EFRE-Förderprogramm ‚Modellregion Grüner Wasserstoff‘ unterstützen wir mit bis zu 35
Millionen Euro den Aufbau einer – oder mehrerer – Modellregionen. Das bedeutet, in dieser Region wird
grüner Wasserstoff Vorort erzeugt und kommt dort direkt zum Einsatz – beispielsweise im Verkehr,
den Ausbau der Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologien in Baden-Württemberg entscheidend
voranzubringen, sondern erproben auch ganz konkret in einem realen Umfeld wie Erzeugung,
Lagerung, Transport und Nutzung von grünem Wasserstoff funktioniert“, hat Umweltminister Franz
Untersteller heute (19.03.) anlässlich der Veröffentlichung des Förderaufrufs in Stuttgart gesagt.

Modellregionen zeigen die Potenziale von grünem
Wasserstoff konkret auf

Durch das EFRE-Förderprogramm „Modellregion Grüner Wasserstoff“ sollen die Potenziale von grünem
Wasserstoff erlebbar werden. „Ich freue mich auf die spannenden Ideen aus dem ganzen Land. Es gibt
großes Interesse für Wasserstoff in vielen Bereichen Baden-Württembergs“, so der Minister. Zudem
können Demonstrationsprojekte in der Zukunft als Blaupause für andere Städte und Regionen in
Baden-Württemberg dienen. Projektskizzen für mögliche Modellregionen können bis zum 17. Mai 2021
eingereicht werden.

Forschungsprojekt begleitet Modellregion über die gesamte
Projektlaufzeit

Zusätzlich soll die Modellregion durch ein Forschungsprojekt über die gesamte Projektlaufzeit begleitet
werden. Dieses soll unter anderem die ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
Fragestellungen, die sich mit der Modellregion ergeben, beleuchten. „Dabei sollen alle Aspekte
betrachtet werden. Ein wichtiges Anliegen für mich ist das Thema Akzeptanz und die Frage, wie die
Menschen Vorort mit den neuen Technologien umgehen“, ergänzte Untersteller. Es sei wesentlich, die
Bürgerinnen und Bürger bei den Projekten mit ins Boot zu nehmen. Frist für die Ausschreibung des
Begleitforschungsprojekts ist ebenfalls der 17. Mai 2021.

25 Millionen Euro stellt die EU zur Verfügung

Insgesamt stehen für die Förderung der Modellregion und des Begleitforschungsprojekts rund 35
Millionen Euro zur Verfügung. Davon stammen ungefähr 25 Millionen Euro aus dem Europäischen
Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Das Land Baden-Württemberg stellt bis zu zehn Millionen Euro
bereit.
Vom Umfang der eingereichten Projektideen und von der Höhe der notwendigen Investitionen ist es
abhängig, ob eine oder mehrere Modellregionen im Rahmen des Förderprogramms gefördert werden
können. Die Bewilligung der Projekte ist noch für dieses Jahr vorgesehen. Die Laufzeit des
Förderprogramms geht bis zum Jahr 2027. Ziel ist es, dass die Modellregion im Anschluss
wirtschaftlich unabhängig weiterbetrieben werden kann.

Weitere Informationen

Förderprogramm „Modellregion Grüner Wasserstoff“

19. Januar 2021

Minister Franz Untersteller: „Wir schonen damit unsere natürlichen Lebensgrundlagen
und stärken gleichzeitig den Wirtschaftsstandort in Krisenzeiten.“

Die nachhaltige Bioökonomie ist ein wichtiges Element des gesellschaftlichen Wandels mit dem Ziel
einer grüneren Wirtschaftsweise. Der Wandel soll weg vom Einsatz fossiler oder knapper Ressourcen hin
zur Nutzung biobasierter oder im Kreislauf geführter Stoffe vollzogen werden. Biologie und Technik
werden dabei bestmöglich verknüpft.

Die baden-württembergische Landesregierung unterstützt mit ihrer Landesstrategie „Nachhaltige
Bioökonomie“ den Wandel hin zu einer biologischen Wirtschaft durch Anreize und Rahmenbedingungen,
aber auch durch die Schaffung bioökonomischer Wertschöpfungsnetzwerke.
So auch im Fall des aktuellen Förderprogramms des baden-württembergischen Umweltministeriums
„EFRE Bioökonomie – Bioraffinerien zur Gewinnung von Rohstoffen aus Abfall und Abwasser – Bio-AbCycling“.
„Mit dem neuen EFRE-Förderprogramm sollen Erfahrungen gesammelt werden, wie möglichst viele
Rohstoffe aus Abfall und aus Abwasser zurückgewonnen werden können“, sagte Umweltminister Franz
Untersteller heute (19.01.) zum Start des Förderaufrufs in Stuttgart. „Wir möchten innovative Verfahren,
in Demonstrations- oder Pilotanlagen miteinander verknüpfen sowie erforschen und technisch
vorantreiben.“
Dabei solle insbesondere die Kombination verschiedener Verfahren und biointelligente Ansätze erprobt
werden. Die Anlagen seien ein Modell für die spätere Anwendung an urbanen und industriellen
Standorten.

Mit dem Förderprogramm ist das Land bundesweit Vorreiter

Für das Förderprogramm stehen bis zu 22 Millionen Euro bereit. Davon stammen aus dem
Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) voraussichtlich zehn Millionen Euro, die mit bis zu
zwölf Millionen Euro an Landesmitteln ergänzt werden sollen. So können etwa vier bis sechs Projekte
gefördert werden, beispielsweise auf Kläranlagen, in Unternehmen oder in Abfallbehandlungsanlagen
sowie in kommunalen Entsorgungsbetrieben.
Die Vorhaben sind Teil der Umsetzung der Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie durch die das
Land die biologische Transformation der Wirtschaft durch den Einsatz biologischer Ressourcen oder
biologischer Verfahren verstärkt. „Dies dient dem Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen und
unterstützt die Resilienz des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg in Krisensituationen“, betonte
Minister Untersteller.
Mit innovativen bioinspirierten, biointegrierten beziehungsweise biointelligenten Technologien und
Konzepten werde das Land auch kritische Rohstoffe nach der Nutzungsphase wieder erschließen und
ressourceneffizienter einsetzen. Die Rohstoffe würden so nachhaltig in den Wirtschaftskreislauf
zurückgeführt („Cycling“). Untersteller betonte: „Durch diesen Ansatz ist Baden-Württemberg bei
innovativen ressourcenschonenden Verfahren, Produkten, Maschinen und Anlagen hervorragend
aufgestellt und nimmt bundesweit eine Vorreiterrolle ein.“
Anträge können bis zum 1. März 2021 eingereicht werden.

Weitere Informationen

Bioökonomie

13. Februar 2020

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut: „Wir verzahnen die innovationspolitischen Ebenen EU, Land und Regionen und nutzen die geballte regionale Vorort-Kompetenz, um Innovations- und Nachhaltigkeitsprojekte umzusetzen“

Anknüpfend an den großen Erfolg des Landeswettbewerbs RegioWIN (Regionale Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Nachhaltigkeit) lobt das Land Baden-Württemberg auch in der Förderperiode 2021-2027 einen Wettbewerb um Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) aus. „In einer global vernetzten Welt kann Innovationsförderung nicht von einzelnen Akteuren alleine und isoliert umgesetzt werden. Mit dem Wettbewerb ‘RegioWIN 2030‘ verzahnen wir die innovationspolitischen Ebenen EU, Land und Regionen und nutzen die geballte regionale Vorort-Kompetenz, um Innovations- und Nachhaltigkeitsprojekte umzusetzen“, sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut heute (13. Februar) anlässlich der Auftaktveranstaltung in Stuttgart.

„Mit dem 2013 gestarteten RegioWIN-Wettbewerb ist es uns gelungen, regionale Strategie- und Entwicklungsprozesse systematisch und flächendeckend in Gang zu bringen“, so die Ministerin. Die Förderung sogenannter Leuchtturmprojekte sei mit der Prämierung eines regionalen Entwicklungskonzeptes verbunden gewesen. Die Erarbeitung dieses Konzepts im Dialog mit den relevanten regionalen Partnern und Akteuren habe gewährleistet, dass die darin enthaltenen strategischen Ziele und Maßnahmen auch tatsächlich zum Stärken-Schwächen-Profil einer Region passten.

Auf diese Weise hatten 527 kommunale Akteure zusammen mit 987 Unternehmen, Hochschulen und Verbänden in 14 Regionen rund 190 Projekte zur weiteren Entwicklung ihrer Region mit einem geschätzten Investitions- und Ausgabevolumen von 660 Millionen Euro konzipiert. „Die vergangene Förderperiode war ein voller Erfolg. Es sind tragfähige Netzwerkstrukturen entstanden, die maßgeblich dazu beitragen, die regionale Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationskraft im Land nachhaltig zu stärken. Jetzt gilt es, mit dem neuen Wettbewerb daran anzuknüpfen“, so die Ministerin.

„Mit ‘RegioWIN 2030‘ sind wir bestens aufgestellt, um im Zusammenspiel von EU, Land und Regionen die Chancen aus dem internationalen Innovationswettbewerb und der Energiewende optimal für Baden-Württemberg zu nutzen“, sagte Hoffmeister-Kraut. Im Rahmen des Wettbewerbs sollen sich dazu erneut alle Regionen des Landes mit den Stärken und Schwächen eines von ihnen definierten funktionalen Raumes auseinandersetzen. Ziel ist es, Zukunftschancen und Transformationsherausforderungen zu identifizieren und eine Zukunftsstrategie in Form eines Regionalen Entwicklungskonzepts zu erarbeiten. Neben der Erarbeitung des Konzepts sollen die Regionen auch Projekte mit regionaler Hebelwirkung einreichen (sog. Leuchtturmprojekte), die zur Umsetzung des Regionalen Entwicklungskonzeptes beitragen. Im Fokus der Projekte muss dabei eine ausgeprägte Innovations- und Nachhaltigkeitsorientierung stehen. Die Leitplanken hierfür wurden mit der Innovationsstrategie des Landes festgelegt. Die Themen Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0, nachhaltige Mobilität, Gesundheitswirtschaft, Ressourceneffizienz und Energiewende sowie nachhaltige Bioökonomie sind dort als zentrale Zukunfts- und Wachstumsfelder definiert.

Aktuelle Fotos der Veranstaltung finden Sie in Kürze unter: https://t1p.de/0zt1

 

Weitere Informationen:

Bewerbungsschluss ist am 30. Oktober 2020. Die Bewertung der regionalen Entwicklungskonzepte und der Leuchtturmprojekte erfolgt durch eine unabhängige Jury.

Für die prämierten Leuchtturmprojekte kann eine 40-prozentige Förderung aus dem EFRE in Höhe von mindestens 100.000 Euro und maximal fünf Millionen Euro pro Projekt beantragt werden. Zusätzlich ist vorgesehen, einen Zuschuss aus Landesmitteln von 20 Prozent der förderfähigen Kosten zu gewähren.

Der Landeswettbewerb „RegioWIN 2030“ wird unter Federführung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz durchgeführt.

Im Rahmen von vier regionalen Veranstaltungen haben alle interessierten Akteure die Möglichkeit, sich darüber hinaus vertieft über den Landeswettbewerb zu informieren:


Dienstag, 3. März 2020

13:30 – 16:00 Uhr

Haus der Wirtschaft, Bertha-Benz-Saal

70174 Stuttgart, Willi-Bleicher-Straße 19


Mittwoch, 11. März 2020

13:30 –16:00 Uhr

Regierungspräsidium Karlsruhe, Karl-Miltner-Saal

76131 Karlsruhe, Schlossplatz 4-6


Mittwoch, 18. März 2020

13:30 – 16:00 Uhr

Regierungspräsidium Tübingen, Raum E09

72072 Tübingen, Konrad-Adenauer-Straße 40


Donnerstag, 19. März 2020

10:30 – 13:00 Uhr

Regierungspräsidium Freiburg, Raum Ortenaukreis

79098 Freiburg, Bissierstraße 7


Alle Informationen zur Ausschreibung von „RegioWIN 2030“ gibt es unter www.efre-bw.de.

 

Die Innovationsstrategie des Landes gibt es unter:

https://t1p.de/o8ym

5. Februar 2020

Ministerpräsident Kretschmann: Baden-Württemberg befindet sich in hartem Wettkampf um die weltweit intelligentesten Technologien, besten Ideen und klügsten Köpfe / Innovationsstrategie ist Grundlage, um Projekte im Umfang von einer halben Milliarde Euro anzustoßen

Ministerin Hoffmeister-Kraut: Andere Regionen holen auf / Müssen uns zur Decke strecken und vor allem kleinere und mittlere Unternehmen stärker ins Innovationsgeschehen einbinden

Der Ministerrat hat in seiner heutigen Sitzung (4. Februar 2020) die neue Innovationsstrategie des Landes beschlossen. Sie wurde unter der Federführung des Wirtschaftsministeriums zusammen mit dem Wissenschaftsministerium, dem Umweltministerium, dem Innenministerium, dem Staatsministerium und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz erarbeitet. Die Innovationsstrategie löst die bisherige Fassung ab, die aus dem Jahr 2012/13 stammt. Sie ist auch Voraussetzung dafür, dass Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) nach Baden-Württemberg fließen. Sie schafft die Grundlage für das operationelle Programm, das im Sommer vom Land in Brüssel offiziell eingereicht wird.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Wir setzen auf Innovationen und haben hierfür mit neuen Formaten die Weichen für die Zukunft gestellt – mit dem Strategiedialog Automobilwirtschaft, dem Forum Gesundheitsstandort, unserer Strategie für Künstliche Intelligenz, digitalen Hubs und weiteren Transferprojekten zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Als erstes Land richten wir ein ressortübergreifendes Innovationslabor ein, das uns dabei unterstützt, Innovationen in priorisierten Themenfeldern zügig und wirkungsvoll zum Durchbruch zu verhelfen. Mit der Innovationsstrategie bringen wir uns aktiv als starker Partner in die Europäische Gesamtstrategie ein und arbeiten daran, Innovationsprojekte zusammen mit der EU im Umfang von einer halben Milliarde Euro anzustoßen.“
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: „Unsere Innovationsstrategie zeigt klar, wo wir im Land Schwerpunkte setzen müssen. Im Fokus steht der Ausbau der Innovationstätigkeit. Es gewinnt, wer konsequent in Forschung und Entwicklung sowie in die Stärkung des Innovationsgeschehens von kleineren und mittleren Unternehmen investiert.“

Europäisches Innovationsranking: andere Regionen holen auf
Baden-Württemberg investierte im Jahr 2017 einen Anteil von rund 5,6 Pro-zent des Bruttoinlandsprodukts in FuE: national, aber auch international ein Spitzenwert noch vor Südkorea und Israel. Baden-Württemberg liegt damit deutlich über der Marke von drei Prozent, die sich die Europäische Union zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit zum Ziel gesetzt hat. Allerdings holen andere Regionen auf. Aufgerückt in den Innovationsrankings sind zum Beispiel der Kanton Zürich und innerhalb der EU die Region Helsinki-Uusimaa. „Das muss bei uns zu Überlegungen führen, wie Baden-Württemberg bei der Dynamik zulegen kann. Wir müssen uns zur Decke strecken, um weiterhin an der Spitze der innovativen Regionen zu bleiben“, so Ministerpräsident Kretschmann und Ministerin Hoffmeister-Kraut.

Strategische Spezialisierung auf Zukunftsfelder
Vorrangig auf Landesebene seien künftig Investitionen in die von der Strategie identifizierten Wachstums- und Zukunftsbereiche Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0, nachhaltige Mobilität, Gesundheitswirtschaft, Ressourceneffizienz und Energiewende sowie nachhaltige Bioökonomie. „Mit diesen Zukunftsfeldern ergreifen wir die Chancen derzeitiger Transformationsprozesse und stärken die Stärken der Kernbranchen Baden-Württembergs“, so Hoffmeister-Kraut. Die Strategie nehme aber auch Branchen stärker in den Blick, die im Land bereits in kritischer Masse vorhanden, aber ausbaufähig seien. „Zudem setzen wir auf disruptive Wertschöpfungsfelder, die im globalen Innovationswettbewerb große Wachstumschancen erwarten lassen.“
Wesentliche Anregungen für die Innovationsstrategie gingen auf die „innovationspolitischen Impulse“ des Technologiebeauftragten der Landesregierung, Prof. Dr. Wilhelm Bauer zurück.

Innovationskurs fortsetzen und Innovationskraft der KMU stärken
„Unsere Stärke ist die hohe Investitionsbereitschaft von großen und mittelständischen Unternehmen in Forschung und Entwicklung“, unterstrich Kretschmann. „Wir werden unseren Innovationskurs konsequent fortsetzen und auch die Innovationskraft der kleineren und mittelständischen Unternehmen stärker in den Blick nehmen, die maßgeblich die Wirtschaftsstruktur des Landes prägen.“ Ministerin Hoffmeister-Kraut ergänzte: „Unter anderem mit den Mitteln der EU wollen wir die Forschungsinfrastruktur an den Hochschulen und in den wirtschaftsnahen Instituten weiter ausbauen und auch die Strukturen des Technologietransfers von der Wissenschaft hin zu den KMU im Land verbessern. Wir müssen die KMU dabei unterstützen, dass sie selbst mehr in Forschung und Entwicklung investieren können.“
Auch die FuE-Intensität kleinerer und mittlerer Unternehmen müsse steigen, betonte die Wirtschaftsministerin. Kleine und mittlere Unternehmen seien derzeit lediglich für elf Prozent der gesamten Innovationsausgaben der baden-württembergischen Wirtschaft verantwortlich, obwohl sie mehr als 90 Prozent der Unternehmen ausmachten. „Es sind insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, die kaum oder nicht ausreichend am Innovationsgeschehen teilhaben“, sagte Hoffmeister-Kraut.

Öffentliche FuE-Ausgaben deutlich erhöhen
Mit einem Anteil von 83,6 Prozent sei es vor allem die Wirtschaft selbst und hier wiederum primär große Unternehmen, die für die hohen FuE-Ausgaben Baden-Württembergs verantwortlich seien, so Hoffmeister-Kraut. „Die öffentlichen FuE-Ausgaben in Baden-Württemberg sind gemessen an ihrem relativen Anteil die niedrigsten in Deutschland. Das müssen wir ändern“, sagte die Wirtschaftsministerin. Die Innovationsstrategie empfehle daher, bei einer anhaltend hohen FuE-Quote vor allem eine deutliche Erhöhung des öffentlichen Anteils daran zu erreichen.
Darum haben wir für die kommenden zwei Jahre 2020/21 einen Innovationshaushalt verabschiedet: „Weil wir uns mit einer nachlassenden Innovationsdynamik nicht zufriedengeben wollen, haben wir nachgelegt und werden auch in unseren zukünftigen Anstrengungen nicht nachlassen. Rund eine Milliarde Euro nehmen wir in die Hand, um die Technologien der Zukunft zu entwickeln, den Wirtschaftsumbruch zu meistern und den Wohlstand von morgen zu sichern.“

Technologische Innovationen für Klimaschutz und Ressourceneffizienz
Der Ministerpräsident verwies darauf, dass Innovationen zu stärken auch heiße, zugleich zur Bewältigung ökologischer Herausforderungen beitragen zu können: „Der Weltbiodiversitätsrat der Vereinten Nationen weist explizit darauf hin, dass Investitionen in technologische Innovationen einer der entscheiden-den Ansatzpunkte sind, um einen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit zu erreichen“, betonte Kretschmann. Gerade im Bereich von Produktneuheiten ergäben sich hohe Potentiale für Umweltentlastungsmöglichkeiten. Zudem entwickelten Bestandteile der „Re-Economy“ als langfristige Trends bedeutendes Potential.

Weitere Informationen:
Innovationsstrategie Baden-Württemberg (Fortschreibung 2020)

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