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25. November 2021

 

 

 

 

 

 

Isabel Kling (Moderation), Minister Peter Hauk MdL, Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL, Staatssekretärin Dr. Ute Leidig MdL (von links nach rechts)
Bildquelle: Livestream/ Diskussionsrunde, Block 4: Fachkräfte und Qualifizierung

Baden-Württemberg geht mit dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) in die neue Förderperiode 2021-2027. Den offiziellen Startschuss setzte eine gemeinsame Auftaktveranstaltung am 17.11.2021. Im Live-Stream informierte die Veranstaltung mittels Filmbeiträgen, Interviews und Talkrunden über zentrale Themen der kommenden Förderperiode des EFRE und des ESF. Die Aufzeichnung der Veranstaltung bleibt auf YouTube verfügbar und kann weiterhin angeschaut werden.

Unter der Moderation von Isabel Kling (Leiterin Pressestelle des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz) diskutierten:

  • Minister Peter Hauk MdL (Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz)
  • Staatssekretärin Dr. Ute Leidig MdL (Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration)
  • Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus)
  • Ministerialdirektor Helmfried Meinel (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft)
  • Ministerialdirigentin Dr. Simone Schwanitz (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst)
  • Egbert Holthuis (Referatsleiter Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration der Europäischen Kommission)
  • Miguel Avila (Desk officer Generaldirektion Regionalpolitik und Stadtentwicklung der Europäischen Kommission)

 

Weitere Informationen zum Programm der Auftaktveranstaltung und zu den Gästen finden Sie hier.

Die Pressemitteilung des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz zur Auftaktveranstaltung finden Sie hier.

5. Februar 2020

Ministerpräsident Kretschmann: Baden-Württemberg befindet sich in hartem Wettkampf um die weltweit intelligentesten Technologien, besten Ideen und klügsten Köpfe / Innovationsstrategie ist Grundlage, um Projekte im Umfang von einer halben Milliarde Euro anzustoßen

Ministerin Hoffmeister-Kraut: Andere Regionen holen auf / Müssen uns zur Decke strecken und vor allem kleinere und mittlere Unternehmen stärker ins Innovationsgeschehen einbinden

Der Ministerrat hat in seiner heutigen Sitzung (4. Februar 2020) die neue Innovationsstrategie des Landes beschlossen. Sie wurde unter der Federführung des Wirtschaftsministeriums zusammen mit dem Wissenschaftsministerium, dem Umweltministerium, dem Innenministerium, dem Staatsministerium und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz erarbeitet. Die Innovationsstrategie löst die bisherige Fassung ab, die aus dem Jahr 2012/13 stammt. Sie ist auch Voraussetzung dafür, dass Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) nach Baden-Württemberg fließen. Sie schafft die Grundlage für das operationelle Programm, das im Sommer vom Land in Brüssel offiziell eingereicht wird.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Wir setzen auf Innovationen und haben hierfür mit neuen Formaten die Weichen für die Zukunft gestellt – mit dem Strategiedialog Automobilwirtschaft, dem Forum Gesundheitsstandort, unserer Strategie für Künstliche Intelligenz, digitalen Hubs und weiteren Transferprojekten zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Als erstes Land richten wir ein ressortübergreifendes Innovationslabor ein, das uns dabei unterstützt, Innovationen in priorisierten Themenfeldern zügig und wirkungsvoll zum Durchbruch zu verhelfen. Mit der Innovationsstrategie bringen wir uns aktiv als starker Partner in die Europäische Gesamtstrategie ein und arbeiten daran, Innovationsprojekte zusammen mit der EU im Umfang von einer halben Milliarde Euro anzustoßen.“
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: „Unsere Innovationsstrategie zeigt klar, wo wir im Land Schwerpunkte setzen müssen. Im Fokus steht der Ausbau der Innovationstätigkeit. Es gewinnt, wer konsequent in Forschung und Entwicklung sowie in die Stärkung des Innovationsgeschehens von kleineren und mittleren Unternehmen investiert.“

Europäisches Innovationsranking: andere Regionen holen auf
Baden-Württemberg investierte im Jahr 2017 einen Anteil von rund 5,6 Pro-zent des Bruttoinlandsprodukts in FuE: national, aber auch international ein Spitzenwert noch vor Südkorea und Israel. Baden-Württemberg liegt damit deutlich über der Marke von drei Prozent, die sich die Europäische Union zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit zum Ziel gesetzt hat. Allerdings holen andere Regionen auf. Aufgerückt in den Innovationsrankings sind zum Beispiel der Kanton Zürich und innerhalb der EU die Region Helsinki-Uusimaa. „Das muss bei uns zu Überlegungen führen, wie Baden-Württemberg bei der Dynamik zulegen kann. Wir müssen uns zur Decke strecken, um weiterhin an der Spitze der innovativen Regionen zu bleiben“, so Ministerpräsident Kretschmann und Ministerin Hoffmeister-Kraut.

Strategische Spezialisierung auf Zukunftsfelder
Vorrangig auf Landesebene seien künftig Investitionen in die von der Strategie identifizierten Wachstums- und Zukunftsbereiche Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0, nachhaltige Mobilität, Gesundheitswirtschaft, Ressourceneffizienz und Energiewende sowie nachhaltige Bioökonomie. „Mit diesen Zukunftsfeldern ergreifen wir die Chancen derzeitiger Transformationsprozesse und stärken die Stärken der Kernbranchen Baden-Württembergs“, so Hoffmeister-Kraut. Die Strategie nehme aber auch Branchen stärker in den Blick, die im Land bereits in kritischer Masse vorhanden, aber ausbaufähig seien. „Zudem setzen wir auf disruptive Wertschöpfungsfelder, die im globalen Innovationswettbewerb große Wachstumschancen erwarten lassen.“
Wesentliche Anregungen für die Innovationsstrategie gingen auf die „innovationspolitischen Impulse“ des Technologiebeauftragten der Landesregierung, Prof. Dr. Wilhelm Bauer zurück.

Innovationskurs fortsetzen und Innovationskraft der KMU stärken
„Unsere Stärke ist die hohe Investitionsbereitschaft von großen und mittelständischen Unternehmen in Forschung und Entwicklung“, unterstrich Kretschmann. „Wir werden unseren Innovationskurs konsequent fortsetzen und auch die Innovationskraft der kleineren und mittelständischen Unternehmen stärker in den Blick nehmen, die maßgeblich die Wirtschaftsstruktur des Landes prägen.“ Ministerin Hoffmeister-Kraut ergänzte: „Unter anderem mit den Mitteln der EU wollen wir die Forschungsinfrastruktur an den Hochschulen und in den wirtschaftsnahen Instituten weiter ausbauen und auch die Strukturen des Technologietransfers von der Wissenschaft hin zu den KMU im Land verbessern. Wir müssen die KMU dabei unterstützen, dass sie selbst mehr in Forschung und Entwicklung investieren können.“
Auch die FuE-Intensität kleinerer und mittlerer Unternehmen müsse steigen, betonte die Wirtschaftsministerin. Kleine und mittlere Unternehmen seien derzeit lediglich für elf Prozent der gesamten Innovationsausgaben der baden-württembergischen Wirtschaft verantwortlich, obwohl sie mehr als 90 Prozent der Unternehmen ausmachten. „Es sind insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, die kaum oder nicht ausreichend am Innovationsgeschehen teilhaben“, sagte Hoffmeister-Kraut.

Öffentliche FuE-Ausgaben deutlich erhöhen
Mit einem Anteil von 83,6 Prozent sei es vor allem die Wirtschaft selbst und hier wiederum primär große Unternehmen, die für die hohen FuE-Ausgaben Baden-Württembergs verantwortlich seien, so Hoffmeister-Kraut. „Die öffentlichen FuE-Ausgaben in Baden-Württemberg sind gemessen an ihrem relativen Anteil die niedrigsten in Deutschland. Das müssen wir ändern“, sagte die Wirtschaftsministerin. Die Innovationsstrategie empfehle daher, bei einer anhaltend hohen FuE-Quote vor allem eine deutliche Erhöhung des öffentlichen Anteils daran zu erreichen.
Darum haben wir für die kommenden zwei Jahre 2020/21 einen Innovationshaushalt verabschiedet: „Weil wir uns mit einer nachlassenden Innovationsdynamik nicht zufriedengeben wollen, haben wir nachgelegt und werden auch in unseren zukünftigen Anstrengungen nicht nachlassen. Rund eine Milliarde Euro nehmen wir in die Hand, um die Technologien der Zukunft zu entwickeln, den Wirtschaftsumbruch zu meistern und den Wohlstand von morgen zu sichern.“

Technologische Innovationen für Klimaschutz und Ressourceneffizienz
Der Ministerpräsident verwies darauf, dass Innovationen zu stärken auch heiße, zugleich zur Bewältigung ökologischer Herausforderungen beitragen zu können: „Der Weltbiodiversitätsrat der Vereinten Nationen weist explizit darauf hin, dass Investitionen in technologische Innovationen einer der entscheiden-den Ansatzpunkte sind, um einen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit zu erreichen“, betonte Kretschmann. Gerade im Bereich von Produktneuheiten ergäben sich hohe Potentiale für Umweltentlastungsmöglichkeiten. Zudem entwickelten Bestandteile der „Re-Economy“ als langfristige Trends bedeutendes Potential.

Weitere Informationen:
Innovationsstrategie Baden-Württemberg (Fortschreibung 2020)

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